Angebot des Fachbereichs
In diesem Gruppenangebot soll eine Verbesserung der Stresstoleranz und der sozialen Integration sowie der emotionalen Stabilität erreicht werden.
Hierzu werden Elemente des DBT-Skills-Trainings durchgeführt. Über bestimmte Übungen zur Wahrnehmungsschulung, über Konzentrationsübungen und zielgerichtetes Einsetzen von Aktivitäten soll gelernt werden, eigene Spannungen zu regulieren, um besser an sozialen Situationen teilnehmen zu können.
Es werden in der Gruppe Strategien entwickelt, Emotionen besser einzuordnen, um in sozialen Situationen so wirkungsvoll zu sein, dass man seine gewünschten Ziele erreicht.
Module :
- Das Modul „Stresstoleranz“ besteht schwerpunktmäßig darin, Fertigkeiten zu erlernen, um innere Spannungszustände zu reduzieren oder frühzeitig diesen Spannungen entgegen zu wirken. Fertigkeiten, wie Ablenken durch Aktivitäten, durch Körperempfindungen, durch Achtsamkeitsübungen und durch Gedanken-flic-flacs werden dargestellt und in der Gruppe besprochen und ausprobiert. Der Patient hat die Aufgabe, alle besprochenen Fertigkeiten in seinen Alltag einzusetzen und die Wirksamkeit für sich persönlich zu überprüfen.
- Das Modul „Innere Achtsamkeit“ beschäftigt sich damit, dass immer nur eine Aktivität nach der anderen ausgeführt wird, um die Umgebung und sich selber achtsam wahrzunehmen. Ein anderer, sehr großer Bestandteil ist, zu üben, sich und andere nicht zu bewerten. Ein weiterer Inhalt ist, wirkungsvoll zu handeln, d. h., sich nicht darauf zu konzentrieren was gerecht ist, sondern im Blick zu behalten, was umsetzbar ist. Da Borderline-Patienten einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn haben, ist dieses Thema sehr hilfreich.
- In dem Modul „Umgang mit Gefühlen“ werden mit der Patientin/dem Patienten zu Beginn sehr theoretisch die Faktoren und der Ablauf der Entstehung eines Gefühls im Gehirn besprochen. Anhand der Auslöser, der Körperempfindungen und der Handlungstendenz können die Patienten lernen, ihre Gefühle trotz Gefühlschaos zuzuordnen und zu erkennen. Zu jedem der 5 Grundgefühle werden Bewältigungsstrategien entwickelt.
- Im Modul „Soziale Fertigkeiten“ werden mögliche Handlungsweisen für soziale Situationen in zielorientiertes Handeln, beziehungsorientiertes Handeln und selbstachtungsorientiertes Handeln eingeteilt und Fertigkeiten zu den jeweiligen Handlungsoptionen vermittelt. Außerdem sind „Nein-Sagen“ und „Fragen“ weitere Themen, zu denen dem Patienten eine Checkliste an die Hand gegeben wird, an Hand derer er sich über die Intensität dieser beiden Handlungen klar werden kann.
- Das 5. Modul „Selbstwert“ dient zur Stärkung des Selbstwertes, des Selbstvertrauens und der Selbstakzeptanz. Es geht darum, einen liebevollen Umgang mit sich selbst zu erlangen oder zumindest eine Art „Waffenstillstand“ mit sich selbst zu schließen. Fairness sich selbst gegenüber, Selbstregulation und Selbstkontrolle spielen dabei eine große Rolle. Es geht u.a. auch darum, sich die positiven Aspekte seiner selbst und des Lebens bewusst zu machen und nicht nur einen negativen Blickwinkel auf die Dinge und die eigene Persönlichkeit zu haben, wie es bei vielen Borderline-Betroffenen oftmals der Fall ist.
Dauer:
Die einzelnen Module werden über einen Zeitraum von 2-3 Monaten durchgeführt. Ein Einstieg ist immer zu Beginn eines neuen Moduls möglich. Innerhalb der Module ist die Gruppe geschlossen, es können keine neuen Patienten aufgenommen werden. Dies ist sinnvoll, damit man effektiver miteinander arbeiten kann. Aus diesem Grund können Wartezeiten entstehen und es ist sinnvoll, sich zeitnah zu melden.